Koloniale Strukturen, Bilder und Denkweisen wirken in die Gegenwart –
was bedeutet das für eine kritische Bildungsarbeit? Der Vortrag stellt
Erkenntnisse aus einer diskursanalytischen Studie vor, die Vermittlung
in ethnologischen Museen im deutschsprachigen Raum untersucht hat. Die
Analyse der Interviews mit Vermittler*innen diskutiert Verlernen
jenseits des Schlagwortcharakters als Handeln im Widerspruch im
institutionellen Kontext. Was ist nötig, damit eine Kritik der
kolonialen Verstrickungen auch in eine veränderte Bildungspraxis führen
kann? Daran schließen Perspektiven für die Abteilung Fachdidaktik –
Vermittlung – Forschung an, unter anderem für die Werkstatt für
Aktionsforschung, in der Studierende Fragestellungen für eine
diskriminierungskritische künstlerische Bildung in der Praxis
nachgehen.
Nora Landkammer ist Kunstvermittlerin und leitet als
Professorin am Institut für Kunst und Bildung die Abteilung
Fachdidaktik – Vermittlung – Forschung. Für das Lehramt Bildnerische
Erziehung und Spanisch ausgebildet, lehrt und forscht sie zu
diskriminierungskritischen Perspektiven in der künstlerischen
Bildungsarbeit und ihren Institutionen, zuletzt u.a. an der Akademie der
Bildenden Künste München und an der Zürcher Hochschule der Künste,
wo sie stellvertretende Leiterin des Forschungsinstituts Institute for
Art Education war. Die Verbindung von Bildungspraxis und
Wissensproduktion mit Methoden der Aktionsforschung ist wesentlicher
Bestandteil ihrer Lehre an der Kunstuniversität Linz. Sie ist Teil des
Kollektivs EAR und aktiv im Netzwerk Another Roadmap for Arts Education.